Geschichte (Teil 1)

Lest die nachfolgende Geschichte zum Einstieg in das Planspiel. Alternativ kann diese nachfolgend auch als Audio-Datei abgespielt werden.

Audio-Datei


Aufruhr in Seedorf – Teil 1

Wir befinden uns in Seedorf. Es ist Donnerstag, der 29.07.2020.

„Wo bleibt sie denn?“ Samira wird langsam nervös. Seit einer gefühlten Ewigkeit steht sie mit Ole und Robbi an der Kreuzung und wartet. Dabei ist ihre Freundin Emma auf dem Weg zur Schule eigentlich immer pünktlich.

„Vielleicht ist sie in ihr Müsli gefallen und ertrunken.“ Ole grinst. „Die Aussage erscheint mir unlogisch“, sagt Robbi. „Müsli wird aus kleinen Schalen gegessen, in die ein zehnjähriges Mädchen unmöglich fallen und ertrinken kann.“

 

Ole rollt die Augen. Robbi ist leider völlig humorlos. Dafür kann er nichts, Roboter sind eben keine großen Spaßversteher. Cool ist er trotzdem und dazu wirklich gut in Mathe.

„Das war ein Scherz, Robbi“, erklärt Samira dem Roboter geduldig. Am Ende der Straße taucht Emma auf. Sie rennt auf sie zu, so schnell, dass ihr Pferdeschwanz wie eine Fahne hinter ihr her weht. 

Als Emma angekommen ist, mustert Samira ihre Freundin besorgt. Sie sieht aus, als sei sie den Tränen nah. „Was ist denn los, Emma? Ist was passiert?“

 

Emma seufzt. „Habt ihr den Artikel in der Zeitung nicht gesehen?“ Sie wartet nicht auf eine Antwort. „Sie bauen eine Fabrik am See, das Vereinsheim kommt weg und auch der Bolzplatz. Und die Badestelle und der See werden vergiftet. Und die Seekühe sterben. Und alles nur, weil die Bürgermeisterin das erlaubt!“ Sie schnappt nach Luft. „Mama ist stinksauer. Sie hat gesagt, dass wir wegziehen. Wenn die Bürgermeisterin hier alles kaputt macht, können wir auch gleich in der Stadt wohnen, hat sie gesagt.“ Samira kann es nicht fassen. Sie mag Ole und Robbi gerne, aber Emma ist ihre allerbeste Freundin. Darum darf sie auf keinen Fall in irgendeine doofe Stadt ziehen. „Aber das geht nicht, das geht auf keinen Fall!“ schnauft sie wütend.

 

„Mooooment mal“, mischt sich nun Ole ein. 
„Das können die doch nicht machen!“
„Tun sie aber. Es stand ja in der Zeitung!“
„Was genau stand denn da?“

Emma zuckt die Schultern. „Keine Ahnung. Mama war so sauer, dass sie die Zeitung in die Mülltonne gestopft hat, und die wurde vorhin abgeholt.“

 

Ole runzelt die Stirn. Dann hellt sich seine Miene auf. „Robbi? Schau doch mal im Internet nach.“ Robbi kann nämlich als Roboter von überall auf das Internet zugreifen. 

Robbis Augen blinken in kurzer Folge grün und gelb auf. „Bitte“, sagt er dann und zieht sein T-Shirt hoch. Auf dem Brustbildschirm erscheint der Artikel aus der Zeitung.

 

Hier geht's zum Zeitungsartikel

Auf Robbi's Brustbildschirm erscheint der Artikel aus der Zeitung. Klickt hier, um den Artikel zu lesen.